SRzG-Studie zum Lernen in Bewegung. Wie unterschiedliche Lernmethoden wirken und wahrgenommen werden

Auf einen Blick
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Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, ob all das, was Sie gelernt haben, auch einfacher zu lernen gewesen wäre? Die Bildungsforschung stellt sich seit Jahrzehnten diese Frage. Um in diesem Feld einen Beitrag zu leisten hat die SRzG in einer explorativen Mini-Studie Ergebnisse verschiedener Lernmethoden ausgewertet, die sie im Zuge des Walkshops „Atommüll“ im Jahr 2022 erhoben hat. Die Walkshops sind das innovative Bildungsprojekt der SRzG.

Es wurden vier verschiedene Lernmethoden miteinander verglichen: Lesen im Sitzen, Lesen im Gehen, Hören im Sitzen und Hören im Gehen. Ziel dabei war es, Unterschiede im Lernerfolg in Abhängigkeit von der Lernmethode zu identifizieren. Zudem wurde der Zusammenhang zwischen subjektiver Methodenpräferenz und objektivem Lernerfolg ermittelt. Die Stichprobe der Studie umfasste allerdings nur die Teilnehmer:innen des Walkshops (n=16), was ihre Repräsentativität drastisch einschränkt.

Die Ergebnisse der Studie deuten dennoch darauf hin, dass bewegungsbasierte Lernmethoden, insbesondere das Lesen im Gehen, im Median zu höheren Anteilen richtiger Antworten führen, als es sitzende Lernformate tun (siehe Grafik 1).

Grafik 1: Boxplots für den Anteil richtiger Antworten nach Lernmethode

Der Grafik ist zu entnehmen, dass nicht nur zwischen den Lernmethoden Unterschiede bestehen. Auch zwischen den Geschlechtern scheint es Differenzen zu geben. Für Interessierte, die tiefer in das Thema einsteigen wollen, ist die vollständige Studie am Ende dieses Blogbeitrags verlinkt.

Der zweite empirische Themenblock, mit dem sich die Studie beschäftigt, ist der der subjektiven Bewertung der Methoden, verglichen mit den jeweiligen Ergebnissen, die mit diesen Lernmethoden erzielt wurden (siehe Grafik 2).

Grafik 2 Zusammenhang zwischen der Bewertung der Lernmethode und dem Abschneiden gemessen am Anteil richtiger Antworten

Die Kurzfassung der Ergebnisse lautet: Bei einer Lernmethode, dem Hören-Laufen, gab es einen positiven Zusammenhang – je besser die Methode bewertet wurde, desto mehr richtige Antworten wurden nach dem Lernen damit gegeben. Für die Lernmethoden Lesen-Laufen und Lesen-Sitzen gab es keinen wirklich erkennbaren Zusammenhang zwischen der Lernmethode und den Testergebnissen. Bei der Lernmethode Hören-Sitzen war es jedoch überaschenderweise so, dass eine bessere Bewertung der Methode mit schlechterem Abschneiden beim Test verbunden war.
Zusammenfassend zeigt die Studie, dass bei Lernmethoden, bei denen Bewegung eine Rolle spielt, die Lernleistung gefördert werden kann. Die Eigenbeurteilung und Präferenz, die Menschen für Lernmethoden haben, stellt die Studie in Frage, da der Zusammenhang zwischen der guten Bewertung einer Methode nicht zwingend mit einem guten Abschneiden mit dieser Lernmethode zusammenhängt.            
Zweck dieser Studie ist Folgeforschung mit größeren Gruppengrößen anzuregen, damit die Ergebnisse dieser Studie verallgemeinert werden können.   

Vielleicht ermöglichen diese Ergebnisse künftigen Generationen ein effizienteres Lernen!