Auf den Tagungen der SRzG finden interessierte „Normalbürger“, jüngere Menschen, Wissenschaftler, Politiker und Unternehmer zusammen, um gemeinsam zu diskutieren und Lösungen für die drängenden intergenerationellen Probleme zu erarbeiten.
Aktuelle Veranstaltungen
Die nächsten Tagungen befinden sich derzeit in Planung - die Bekanntgabe erfolgt zeitnah über unseren Newsletter sowie auf Instagram und LinkedIn!
Vergangene Veranstaltungen
2024: Eine Frage der Generationengerechtigkeit – Zukunftsfähige Sozial- und Alterssicherungssysteme

Wie kann der demografische Wandel bewältigt werden? Wie soll mit dem Eintritt der „Babyboomer“ in den Ruhestand umgegangen werden? Wie lässt sich Renten-, aber auch Pensionspolitik neu denken?
Um diese und andere drängende Fragen ging es auf der Tagung „Eine Frage der Generationengerechtigkeit – Zukunftsfähige Sozial- und Alterssicherungssysteme“ am 21.-22.11.2024. Die Veranstaltung unter Leitung von Dr. Giulia Mennillo und apl. Prof. Dr. Dr. Jörg Tremmel, eine Kooperation der Akademie für Politische Bildung Tutzing mit der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG), bot eine Plattform für den interdisziplinären Austausch. Die hochkarätigen Experten und Expertinnen und die sehr informierten Teilnehmenden diskutierten dabei die Herausforderungen und mögliche Reformoptionen der Alterssicherung – ein Thema, das alle Generationen betrifft.
Die Tagung verdeutlichte eindrucksvoll, wie komplex, aber auch wie prinzipiell lösbar die Herausforderungen der Altersvorsorge in Deutschland sind. Die Vielfalt der vorgestellten Ansätze und die konstruktiven Diskussionen gaben Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Die Teilnehmer:innen verließen die Tagung mit dem Gefühl, dass Reformen möglich sind – wenn mutige Entscheidungen getroffen und das Prinzip von Generationengerechtigkeit, sozialer Gerechtigkeit und Transparenz konsequent umgesetzt werden.
Für die SRzG als Mit-Veranstalterin der Tagung war der Input von so hochkarätigen Fachleuten eine gute Gelegenheit, mit der Aktualisierung ihres Positionspapiers „Rente und Pensionen“ von 2020 zu beginnen. Die novellierte Position soll demnächst veröffentlicht werden.

SRzG’ler in der Bibliothek der Akademie
2014: Preisverleihung des Legislativ-Preises für die 17. Legislaturperiode (2009 – 2013)


Am 8. April 2014 vergab die SRzG den ersten Legislativpreis für generationengerechte Gesetze. Der Legislativpreis würdigt ein Gesetz der jeweils letzten Wahlperiode, das in seinen Auswirkungen besonders nachhaltig und generationengerecht ist, und wurde stellvertretend von vier jungen Bundestagsabgeordneten der vier im Bundestag vertretenen Fraktionen in Empfang genommen. Als Repräsentanten der jungen Generation soll ihnen mit diesem Preis mit auf dem Weg gegeben werden, sich in der kommenden Wahlperiode für eine generationengerechte Politik einzusetzen.
Die Preisverleihung fand in den Räumlichkeiten der Humboldt-Viadrina School of Governance in Berlin statt und wurde mit einem Grußwort von Frau Prof. Dr. Gesine Schwan eröffnet. In diesem hob sie die Wichtigkeit von ehrenamtlichem gesellschaftspolitischem Engagement junger Menschen hervor. Für die SRzG hielt SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger ein Grußwort.
Der erste Legislativpreis ging an das durch den 17. Bundestag beschlossene Atomausstiegsgesetz . Bettina König, Botschafterin der SRzG, würdigte das Gesetz in einer Laudatio als ein weg- und zukunftsweisendes Gesetz für heute lebende und kommende Generationen. Deutschland geht damit als Staat und Industriestandort einen mutigen und einmaligen Weg. Das Gesetz ist ein Schritt nach vorne in eine sicherere und umweltfreundlichere Zukunft und reduziert Belastungen für kommenden Generationen.
Die Jury, die das Gesetz als Preisträger ausgewählt hatte, begründetet die Entscheidung wie folgt: „Der schon seit den 1970er Jahren breit geforderte Atomausstieg ist zwar als Gesetz nicht innovativ, löst jedoch Innovationen im Feld der erneuerbaren Energien aus, die Deutschland in eine ökologisch nachhaltigere, sichere und generationengerechtere Zukunft führt. Das Atomausstiegsgesetz ist eine langfristige Investition in Technologien, die vor allem den kommenden Generationen zugute kommen.“ Bettina König betonte, dass die SRzG mit dieser symbolischen Preisverleihung den Gedanken der generationengerechten Gesetzgebung in den Bundestag tragen und an jungen und Abgeordneten parteiübergreifend appellieren
möchte, Nachhaltigkeit, Generationengerechtigkeit sowie die Auswirkung von Gesetzten über die nächste Legislaturperiode hinaus stärker im politischen Handeln zu beachten.
In der anschließenden durch Wolfgang Gründinger, Vorstandsmitglied der SRzG, moderierten Podiumsdiskussion debattierten die vier anwesenden Abgeordneten Clara Hermann (Bündnis 90/Die Grünen), Mahut Özdemir (SPD), Steffen Kanitz (CDU) und Diana Golze (DIE LINKE) über den Atomausstieg und eine Auswirkungen, Generationengerechtigkeit in der Gesellschat, die Schuldenbremse und die aktuelle Rentenpolitik.
Der Abend klang dank vieler großzügiger Sponsoren bei einem Empfang mit nachhaltigem Buffett und Getränken in netter Atmosphäre aus.
2013: Akademisches Symposium zu „Youth Quotas – The Answer to Changes in Age Demographics?“
Das Ziel des akademischen Symposiums war, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob Jugendquoten eine Lösung für den demografischen Wandel und die drohende Gerontokratie darstellen. Basierend auf der Prämisse, dass junge Menschen das Potenzial haben, als Change-Agents zu handeln – vor allem im Hinblick auf ökologische Nachhaltigkeit, war es unser Ziel, eine gesellschaftliche Diskussion anzuregen und das öffentliche Bewusstsein zum Thema „Jugendquoten“ zu wecken, während wir die Diskussion mit einer wissenschaftlichen Grundlage versorgten/ untermauerten. während wir für die Diskussion eine wissenschaftliche Grundlage bereistellten. Ausgehend davon, dass junge Menschen das Potential haben, als Change-Agents zu handeln, war es unser Ziel, eine gesellschaftliche Diskussion anzuregen und das öffentliche Bewusstsein zum Thema Jugendquoten zu wecken.
Die Frage nach einer Machtverschiebung zwischen den Generationen wird bereits in vielen Facetten in der Literatur diskutiert. Viele Autoren argumentieren, dass eine solche Verschiebung bereits sichtbar sei und das Problem eine sorgfältige politische Steuerung erfordert. In diesem Sinne könnte die Umsetzung der Jugendquoten eine mögliche Methode sein, die Interessen jüngerer Generationen in der Politik und darüber hinaus, angesichts der Machtverlagerung, zu schützen. Das Symposium untersuchte mit dem Thema Jugendquoten ein Thema, das stark unterforscht ist./ zu wenig erforsch ist. Das Symposium richtete seine Untersuchung auf ein wenig erforschtes Thema, die Jugendquoten.
Einige wichtige Fragen, die auf dem Symposium angesprochen werden sollten, waren: Sollten sich Jugendquoten auf die politische Arena beschränken (politische Parteien, Parlamente usw.) oder sollten sie auch in anderen Bereichen (Wirtschaft, Unternehmen, Verbände, Organisationen usw.) umgesetzt werden? Können Jugendquoten dafür sorgen, dass ein zusätzliches Gefühl der Dringlichkeit in den Problemlösungsprozess zukünftiger Probleme, beispielsweise die globale Erwärmung, einbezogen wird? Werden junge Menschen wirklich die Interessen der jungen Generation als Ganzes vertreten oder werden sie lediglich ihren individuellen Interessen folgen? Sind Jugendquoten im Allgemeinen ein wirksames Instrument zur Stärkung der Rechte der jungen Generation oder brauchen wir andere und effektivere Instrumente?
Es wurde hinterfragt, ob Jugendquoten ein wirksames Mittel sind, um die Rechte der folgenden Generationen zu stärken. Einige Nachwuchswissenschaftler schlugen vor, dass junge Menschen als „Treuhänder der Nachwelt“ gedacht werden können, da sie dazu neigen, langfristige politische Ziele stärker zu verteidigen, wie beispielsweise die Bekämpfung des Klimawandels, der ansonsten über eine lange Zeit einen konkreten Einfluss auf ihr Leben hätte.
Andere Redner wiesen dies zurück. Sie gingen nicht davon aus, dass junge Menschen entschlossener, sind zukünftige Probleme zu lösen als ältere Menschen und auch nicht, dass sie eine neue „junge“ Perspektive zur Problemlösung beitragen könnten. Sie meinten, dass Umweltfragen nicht die oberste Priorität junger Menschen sind.
In Bezug auf die Zusammensetzung der Parteilisten, wies ein Sprecher auf das Problem der Legitimität des Ergebnisses einer Wahl hin. Die positive Diskriminierung der Jugend in einer Gesellschaft muss gerechtfertigt sein, weil andere Gruppen durch die Umsetzung eines solchen starken Instruments benachteiligt fühlen könnten. Einige Redner forderten eine Analogie von Jugendquoten auf Quoten für Frauen oder ethnische Minderheiten, weil Frauen und ethnische Minderheiten ihren Status nicht ändern können, während die heutigen Jugendlichen im normalen Lebenslauf in der Zukunft die alten Menschen sein werden. Einige Redner forderten, dass analog zu Jugendquoten auch Quoten für beispielsweise Frauen und ethnische Minderheiten eingeführt werden müssten. Denn anders als die Jugendliche verlieren Frauen und ethnische Minderheiten die Merkmale nicht, die zu ihrer Benachteiligung führen. Das bedeutet, dass der Nachteil eines Menschen in seinem jungen Alter nur zeitlich ist. Generationeneffekte standen in diesem Zusammenhang Alterseffekten gegenüber.
Einige Experten wiesen auf Alternativen zu Jugendquoten hin. Die Senkung des Wahlalters und speziell die bessere politische Bildung in den Schulen würden ihrer Ansicht nach bessere Ergebnisse erzielen. Eine weitere Strategie wurde in der Einführung eines Stellvertreterwahlrechts der Eltern gesehen.
Eine Abstimmung am Ende des Symposiums führte zu interessanten Ergebnissen: Obwohl mehrere Probleme festgestellt wurden, stimmten die meisten Redner für die Umsetzung von Jugendquoten. Alle Redner stimmten für die Senkung des Wahlalters. Die Schlussfolgerung des akademischen Symposiums ist, dass ein Maßnahmenpaket erforderlich ist, um dem demografischen Wandel angemessene Antworten zu geben. Jugendquoten könnten Teil dieses Pakets sein.
Wir danken unseren Unterstützern, der Stiftung Apfelbaum, der Fritz Thyssen Stiftung und ENRI-Future.
2012: Symposium und Preisverleihung Generationengerechtigkeits-Preis: "Die Schuldenbremse - Evaluation im nationalen und internationalen Kontext"
Anlässlich der Preisverleihung des 6. Generationengerechtigkeits-Preises fand am 3. November 2012 ein Symposium in den Räumlichkeiten der GLS-Bank in Stuttgart statt. Das Thema des Preises sowie des Symposiums war: „Die Schuldenbremse – Evaluation im nationalen und internationalen Kontext“. Im Anschluss an die Preisverleihung fanden zwei Workshops statt, welche nochmals die Thesen der Siegerarbeiten aufgriffen. Die Moderation des ersten Workshops zur Arbeit von Heiko Burret übernahm Dr. Ed. Turner, Dozent für Politikwissenschaft an der Aston University in England. Der zweite Workshop wurde von Dr. Gisela Meister-Scheufelen, Kanzlerin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, moderiert. In den Workshops konnten die Teilnehmer des Symposiums ihre Sicht zum Thema Schuldenbremse sowie den Hauptthesen der Siegerarbeiten äußern. Die Workshops waren geprägt von spannenden Diskussionen und der Erörterung möglicher Probleme bei der Umsetzung der Schuldenbremse.
2011: Sommerakademie der SRzG zum Thema „Generationengerechte und nachhaltige Bildungspolitik“
Vom 04.-11. September 2011 veranstaltete die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen eine einwöchige Akademie zum Thema „Generationengerechte und nachhaltige Bildungspolitik“ in Oberstdorf/Allgäu. Die Sommerakademie lud dazu ein, sich systematisch Wissen zu generationengerechter und nachhaltiÂger Bildungspolitik anzueignen. Entwicklungen wie der Bologna-Prozess, die Einführung von Graduiertenschulen, die Studiengebühren, die Entwertung der Bildungsabschlüsse und die unterschiedlichen Chancen von Hochschulabgängern auf dem Arbeitsmarkt machen ein funÂdiertes Wissen zu hochschulpolitischen Themen immer wichtiger, daher veranstaltet die SRzG in unregelmäßigen Abständen Sommerakademien für junge Studierende.

2011: Preisverleihung Generationengerechtigkeitspreis und Symposium zum Thema Parteiendemokratie

Am  23. März 2011 fand in den Räumen der Landesvertretung Sachsen-Anhalt beim Bund die Verleihung des Generationengerechtigkeits-Preises statt zum Thema "Möglichkeiten und Grenzen kooperativer Problemlösungen in der deutschen Parteiendemokratie". Nach Grußworten des Dienststellenleiters der Landesvertretung, Frank Smeddinck und des Pressesprechers der SRzG, Wolfgang Gründinger, hielt Prof. Dr. Uwe Jun von der Universität Trier die Laudatio auf die Preisträger. Als Mitglied der Jury war er mit den Thesen der Preisträger vertraut und führte in deren Lösungsansätze ein. Danach stellten die Preisträger ihre Arbeiten den Symposiumsteilnehmern vor. Im Anschluss an die Preisverleihung fand eine Podiumsdiskussion mit dem Thema “Dauerwahlkampf oder notwendiger Parteienwettbewerb? Wo liegen die Chancen und Grenzen sachorientierter Politik?“ statt, an der vier Abgeordnete des Deutschen Bundestages teilnahmen: Florian Bernschneider (FDP), Kai Gehring (MdB Bündnis90/Die Grünen), Jutta Krellmann (MdB Die Linke), Dr. Philipp Murmann (MdB CDU/CSU).Â

2010: SRzG-Konferenz zur Bekanntmachung der EU 2020 Strategie
Am 24. Juni 2010 fand im Europäischen Haus in Berlin eine ganztägige Veranstaltung mit dem Titel „Die Strategie Europa 2020 – Macht sie Europa fit für das 21. Jahrhundert?“ statt. Die Veranstaltung diente zur Bekanntmachung der EU 2020 Strategie, dem Nachfolger der Agenda von Lissabon, und wurde gemeinsam von der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland und der SRzG organisiert.
In den drei Podiumsdiskussionen „Nachhaltiges Wachstum“, „Intelligentes Wachstum“ und „Integratives Wachstum“ wurden die wichtigsten Aspekte der Strategie mit Experten sowie Regierungs- und Kommissionsbeamten aus den jeweiligen Themenfeldern diskutiert. Die SRzG war durch ihren Kuratoriumsvorsitzenden Professor Rolf Kreibich und ihren wissenschaftlichen Mitarbeiter Patrick Wegner vertreten.
Mit fast 200 Teilnehmern war die Veranstaltung sehr gut besucht. Insgesamt ergaben die Expertise der europäischen Vertretung in Sachen Europa und der zivilgesellschaftliche Schwerpunkt der SRzG inhaltlich eine gelungene Mischung.
2010: SRzG-Konferenz zur rechtlichen Durchsetzung von Generationengerechtigkeit in Lissabon
Die SRzG organisierte am 27. und 28. Mai 2010 eine Konferenz zur rechtlichen Durchsetzung von Generationengerechtigkeit in Lissabon.
Generationengerechtigkeit wird zunehmend zu einem der zentralen Themen unserer Zeit. Die Folgen des dramatischen Wandels der demografischen Zusammensetzung der Gesellschaften in Industrieländern sowie Fragen der Gerechtigkeit zwischen jungen, alten und künftigen Generationen werden heute neben klassischen Fragen der sozialen Gerechtigkeit ernst genommen. Heute lebende Generationen sollten die Verantwortung für die weitreichenden Folgen ihrer Handlungen übernehmen. Daher ist die rechtliche Anerkennung von Prinzipien der Generationengerechtigkeit und ein rechtlicher Rahmen zu deren effektiver Durchsetzung von höchster Wichtigkeit.
Marisa dos Reis ist seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Redakteurin bei der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generation. Sie initiierte mit Unterstützung der SRzG eine internationale wissenschaftliche Konferenz über Generationengerechtigkeit und Recht im Zusammenhang mit einer Ausgabe der JfGG. Seit Dezember 2009 war sie für die Umsetzung der Konferenz und die Publikation der Konferenzmaterialien verantwortlich.
Im Verlauf des Projektes wurden wichtige Partnerschaften mit dem World Future Council, der Stiftung Calouste Gulbenkian, der Portugiesischen Gesellschaft für Internationales Recht, der Portugiesischen Gemeinschaft für die Vereinten Nationen und dem Jacques Delors Informationszentrum der EU geschlossen. Ihre Arbeit bei der SRzG wurde finanziell durch die Europäische Union gefördert.Die Konferenz wurde am 27. und 28. Mai 2010 in den Räumlichkeiten der Stiftung Calouste Gulbenkian in Lissabon abgehalten und wurde gesponsort durch Caixa Geral de Depósitos, die Stiftung Calouste Gulbenkian, Tribal DDB, DDB und dem Olissipo Marquês de Sá Hotel.
Während der Konferenz beschrieben die Sprecher verschiedene Wege zur Durchsetzung von Generationengerechtigkeit durch nationales, europäisches oder internationales Recht. Im Laufe der Diskussionen zwischen Teilnehmern und Publikum wurden die Hindernisse zur Umsetzung dieser Rechte mit nicht dagewesener Klarheit benannt und traditionelle Institutionen wurden hinterfragt.
Weiterhin wurden innovative Lösungen formuliert und der Weg für weitere Überlegungen über Generationengerechtigkeit und Recht wurde geebnet.
Tatsächlich wird ein weiteres Kolloquium zu rechtlichen Verpflichtungen gegenüber künftigen Generationen am 10. und 13. Dezember 2010 an den französischen Universitäten Versailles und Poitiers stattfinden. Prof. Jean-Paul Markus, einer der Organisatoren, nahm an der SRzG-Konferenz teil und schlug eine Zusammenarbeit zwischen den Veranstaltungen vor, worauf die SRzG gerne einging.
Symposium 2008: Flexibilisierung der Rush-Hour des Lebens – Diversität der Lebensläufe im internationalen Vergleich
Vom 4. bis 6. Juli 2008 veranstaltete die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen in Berlin ein wissenschaftliches Symposium zum Thema „Flexibilisierung der Rushhour des Lebens – Diversität der Lebensläufe im internationalen Vergleich“. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus rund 20 renommierten Experten und jungen Nachwuchswissenschaftlern aus dem In- und Ausland zusammen. Diese erhielten reichlich Gelegenheit zum Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen, Nationalitäten und Generationen. Insgesamt waren die Teilnehmer mit der Veranstaltung, die durch die Volkswagenstiftung, die Robert-Bosch-Stiftung und die Haniel-Stiftung gefördert wurde, sehr zufrieden. Ebenfalls im Rahmen des Symposiums fand die Verleihung des 4. Generationengerechtigkeits-Preises statt.
Leitfrage des Symposiums war nicht: „Angesichts konstant steigender Lebenserwartung, was tun mit den gewonnenen Lebensjahren?“, da diese Frage bereits relativ gut untersucht ist. Stattdessen war die Frage „Wie den Lebenslauf von Anfang an anders planen, wenn man davon ausgehen kann, erheblich älter als frühere Kohorten zu werden?“
Im Fokus stand die Entzerrung der so genannten „rush hour“ des Lebens zwischen 28 und 38 Jahren. In diese Zeit fallen Abschluss der Ausbildung oder des Studiums, die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, die ersten Schritte auf der Karriereleiter und die Entscheidung für oder gegen eine Familiengründung. Hier sind die Ursachen dafür zu suchen, dass in Deutschland Kinderwunsch und Kinderzahl auseinandergehen. Die Gesamtfertilitätsrate liegt in Deutschland bei 1,34 Kindern pro Frau (1,26 in Ostdeutschland und 1,36 in Westdeutschland). Frauen wünschen sich im Durchschnitt jedoch 1,74 und Männer 1,57 Kinder. Ost-West-Unterschiede sind im Durchschnitt kaum noch anzutreffen. Der Kinderwunsch der Frauen ist im Osten mit 1,78 Kindern (Westen: 1,73) etwas höher und bei den Männern mit 1,46 Kindern (Westen: 1,59) etwas niedriger (BiB 2005, 36); diese Zahlen zeigen bereits, dass das Thema genderspezifisch betrachtet werden muss. Ein wichtiger Aspekt ist also, ob es Möglichkeiten gibt, innerhalb des 3. Lebensjahrzehntes Beruf und Familie besser zu vereinbaren, oder ob entweder Familiengründung oder Karriere auf später verschoben werden sollten. Die Inhalte des Symposiums waren in zwei Blöcken organisiert, die beide wiederum durch die internationale Perspektive und die Genderperspektive durchzogen werden (Cross-Matrix).
November 2006: Demografie-Symposium
Am 6. und 7. November 2006 veranstaltete die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung ein internationales Symposium zu dem Thema „Demographic change, intergenerational justice and the implementation of long-term thinking“. Ziel dieser Veranstaltung war, Wissenschaftler und Abgeordnete aus Deutschland und dem europäischen Ausland an einen Tisch zu bringen, so dass sich diese zu Themen des Demografischen Wandels und der Generationengerechtigkeit austauschen konnten. Unter den rund 30 Teilnehmern vor Ort – Veranstaltungsort war die Bertelsmann-Repräsentanz in Berlin – waren renommierte Experten wie Prof. Dr. James Vaupel (Direktor des Max Planck Instituts für Demografische Forschung, Rostock), Prof. Dr. Wolfgang Lutz (Director of the Vienna Institute of Demography) und Dr. Thomas Lindh (Institute for Future Studies, Stockholm) anzutreffen, sowie 16 weitere Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen. Hinzu kamen zehn Abgeordnete aus Deutschland sowie aus dem europäischen Ausland.
Die Veranstaltung war in vier thematische Blöcke gegliedert:
Im ersten Block stellten Demografie-Experten die aktuellen demografischen Trends in Europa und weltweit dar. Daran schloss sich ein zweiter Block an, in welchem sich die Teilnehmer mit den Auswirkungen des Demografischen Wandels auf Bereiche wie den Arbeitsmarkt, das Gesundheitssystem oder das Personalmanagement beschäftigten. Am zweiten Tag lag der Fokus der Veranstaltung auf dem Thema Generationengerechtigkeit. So sprach etwa R. Andreas Kraemer (Ecologic, Berlin) über Generationenbilanzen, während Prof. Dr. Lukas Meyer (Universität Bern) sich mit dem Thema Generationengerechtigkeit aus philosophischer Perspektive auseinandersetzte. Der letzte Block beschäftigte sich mit der politischen Verankerung und Umsetzung von Generationengerechtigkeit. Hierzu berichteten Abgeordnete aus Deutschland, Belgien, Österreich, England, Finnland und Malta über ihre jeweiligen Erfahrungen und bestehende Herausforderungen.
Im Rahmen des Symposiums fand am Abend des 6. November zudem ein RBB-IZT-Zukunftsgespräch zum Thema „Generationengerechtigkeit – muss die Verfassung geändert werden?“ statt, zu der auch die breite Öffentlichkeit eingeladen war. Vor „vollem Haus“ – es waren über hundert Interessierte Zuschauer gekommen – diskutierten Anna Lührmann (Bündnis 90/Grüne), Cornelia Hirsch (Linkspartei.PDS), Dr. Ole Wintermann (Bertelsmann Stiftung) und Prof. Dr. Rolf Kreibich (IZT) auf dem Podium. In einer zum Teil hitzigen Debatte – vor allem zwischen den beiden Abgeordneten – wurde über eine mögliche Verfassungsänderung diskutiert.
Juni 2006: Wahlrechtskongress „Wahlrecht von Geburt an. Eine Chance für mehr Generationengerechtigkeit?“
Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen veranstaltete vom 09.-11. Juni 2006 ein Symposium zum „Wahlrecht von Geburt an“. Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung ist nicht wahlberechtigt! Gerade im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel stellt sich somit die Frage, ob die Belange von Kindern, Jugendlichen und Familien in der Politik noch angemessen repräsentiert sind? Um die Interessen von jungen Menschen und Familien stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken und der politischen und gesellschaftlichen Diskussion neue Impulse zu verleihen, veranstaltete die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) mit Unterstützung des Projektbüros „Dialog der Generationen“ vom 9. bis 11. Juni 2006 in Berlin ein Symposium mit dem Titel: „Wahlrecht von Geburt an. Eine Chance für mehr Generationengerechtigkeit?“.
Das zentrale Anliegen der Veranstaltung war es, die Partizipationsmöglichkeiten von Kindern, Jugendlichen und Familien zu diskutieren. Das Symposium hatte es zum Ziel, das Thema „Wahlrecht von Geburt an“ wieder in das Bewusstsein der Menschen zu rufen, die Kompetenz und Erfahrung von Referenten und Teilnehmern zu bündeln und die Möglichkeiten für die Einführung eines solchen Rechts in die Verfassung abzuwägen. Darüber hinaus diente die Veranstaltung dem Austausch mit engagierten Persönlichkeiten wie z.B. Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit (ehem. Justizsenatorin von Hamburg), Prof. Dr. med. Gunther Moll (Universität Erlangen) und Dr. Wolfgang Gaiser (Deutsches Jugendinstitut).
Auf dem Symposium fanden sich über 35 Teilnehmer unterschiedlicher Fachrichtungen bspw. Juristen, Politologen, Entwicklungspsychologen, Pädagogen und Ärzte zusammen. Auch das Alter der Teilnehmer/Innen variierte zwischen 20 und 75 Jahren, so dass ein generationen- und fachübergreifender Dialog mit abschließender Diskussion entstand. In Vorträgen, Streitgesprächen, Podiumsdiskussionen und Workshops wurden die unterschiedlichen Modelle zum „Wahlrecht von Geburt an“ vorgestellt und diskutiert. Eine der zentralen Fragen des Symposiums war, inwiefern Unterachtzehnjährige an politischen Entscheidungen entweder unmittelbar oder durch ihre Eltern mitwirken können.
Eines der Highlights auf dem Kongress war die Preisverleihung des Generationengerechtigkeits-Preises 2005/2006. Den ersten Preis erhielt Wolfgang Gründinger für seine herausragenden Arbeit zum „Wahlrecht von Geburt an“ mit dem Titel „Wer wählt, der zählt“. Die Preisträger überzeugten die engagierte Jury durch niveauvolle Arbeiten, in denen sie sich mit dem Thema „Wahlrecht von Geburt an“ auseinandersetzten. Die Arbeiten wurden im Rahmen des Kongresses von ihren jungen Autoren vorgestellt und leisteten so einen großen Beitrag zu der auf dem Symposium geführten Diskussion. In dieser Dokumentation sollen die inhaltlichen Schwerpunkte sowie die Ergebnisse der geführten Diskussionen nachgezeichnet werden.
2005: „Ecological Generational Justice into the Constitution? – Europe’s Green Future in the 21st Century“
Vom 22. bis 26. Juni 2005 fand der von der SRzG in Zusammenarbeit mit YOIS Europe und der Evangelischen Akademie Berlin organisierte ‚Young Leaders Kongress‘ zum Thema „Generationengerechtigkeit in die Verfassung? – ökologische Weichenstellung Europas im 21. Jahrhundert“ in Berlin statt. Teilgenommen haben fünfzig engagierte jungen Menschen im Alter zwischen 19 und 34 Jahren aus 23 verschiedenen Ländern. Unter den Teilnehmern befanden sich auch junge Parlamentsabgeordnete aus Finnland und Rumänien, sowie Angehörige verschiedener Institutionen für Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit aus verschiedenen Ländern.

Der Kongress war in verschiedene Reden, Debatten, Diskussionen und Workshops gegliedert. Unter den Rednern befanden sich Prof. Dr. Ernst-Ulrich von Weizsäcker (SPD), die Bundestagsabgeordneten Anna Lührmann (Bündnis-Grüne) und Michael Kauch (FDP), Dr. Karsten Sach vom Bundesumweltministerium, Dr. Manfred Bergmann von der EU-Kommission, der Journalist Matthias Urbach (taz), die Pressesprecherin von Greenpeace, Svenja Koch, sowie Jörg Geier, Vertreter der Organisation Club of Rome und Timo Mäkelä, Direktor für Nachhaltige Entwicklung und Integration bei der Europäischen Kommission.
Der Schwerpunkt des Kongresses lag jedoch auf den Workshops, in denen die Teilnehmer eigene Ideen entwickeln konnten. So vereinbarten mehrere Teilnehmer, zusammen mit der SRzG eine Initiative zur Einrichtung einer Ombudsperson und eines „Comittee for Future Generations“ im Europäischen Parlament einzubringen. Losgehen soll es mit der Vorstellung der englischen Ausgabe des „Handbook Intergenerational Justice“ im Europäischen Parlament. Die teilnehmenden Parlamentsabgeordneten aus Finnland und Rumänien sagten zu, in ihren Ländern Gesetzesinitiativen zur Verankerung von Generationengerechtigkeit zu starten. Die Dokumentation erfolgt in Form einer Sonderausgabe der Zeitschrift Intergenerational Justice Review.
2004: Symposium in der Evangelischen Akademie Arnoldsheim, 10.-12. September
Betriebsrenten, Ausbildungsplatzabgabe, Jugendarbeitslosigkeit und das Zurückdrängen der Solidargemeinschaft sind Schlagwörter, mit denen man tagtäglich durch die Medien konfrontiert wird. In diesem Zusammenhang gewinnt der Begriff der „Generationengerechtigkeit“ immer mehr an Bedeutung. Um so erstaunlicher ist es auf der anderen Seite, dass gerade der Themenkomplex der „generationengerechten Unternehmenspolitik“ gegenwärtig noch ein Schatten-Dasein fristet und das, obwohl transnationale Unternehmen im Rahmen der Globalisierung zu immer wichtigeren Akteuren werden.
Nach der alten Weisheit, dass auch die längste Reise mit dem ersten Schritt beginnt, veranstaltete die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Arnoldshain (EAA) und Youth for Intergenerational Justice and Sustainability (YOIS)-Hessen im September 2004 im landschaftlich reizvollen Hochtaunus ein Symposium, das sich gerade diesem Thema widmete.
Unter der Überschrift „Generationengerechtigkeit als Leitbild für Unternehmen“ diskutierten ca. 80 renommierte VertreterInnen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft z.B. wie sich generationengerecht agierende Unternehmen am Markt behaupten können. Ein erklärtes Ziel der Organisatoren war es, erstmals eine auf unternehmerische Verantwortung fokussierte generationenzentrierte Debatte anzustoßen. Neben interessanten Vorträgen und allerlei Diskussionen bot das Symposium zudem den idealen Rahmen zur Verleihung des 2. Generationengerechtigkeits-Preises, der mit insgesamt 8000 Euro dotiert ist.
2002: Symposium "Was ist Generationengerechtigkeit?"
Vom 5. Juli bis zum 7. Juli 2002 fand im Schloss Tutzing das Symposium „Was ist Generationengerechtigkeit?“ statt.
Etwa 80 Anwesende (60 Teilnehmer, Referenten, Journalisten) folgten der Einladung, die spannende Inhalte versprach:
Podiumsdiskussionen über die Verankerung von Generationengerechtigkeit im Grundgesetz sowie über die Definition des Begriffs im Allgemeinen, ein breites Workshopangebot und die Verleihung des ersten GeneratioÂnengerechtigkeits-Preises.
Nach einer thematischen Einführung durch Jörg Tremmel, begann die erste PodiumsdiskusÂsion zum Thema „Generationengerechtigkeit aus der Sicht verschiedener Disziplinen“. Dabei vertrat die juristische Sicht Prof. Dr. Kay Waechter (Uni Hannover), die ökonomische Dr. Herwig Unnerstall (Uni Leipzig), die philosophische Prof Dr. Christoph Lumer (Uni Osnabrück) und Prof Dr. Grottian (Freie Uni Berlin) sprach als Politologe. Als Moderator fungierte Prof Dr. Ortwin Renn, Akademie für Technikfolgenabschätzung. Am Anfang drehte sich die Diskussion vor allem um die konkrete Umsetzung von Generationengerechtigkeit, doch schnell ging es um das Absenken des Wahlalters und die daraus entstehende Frage, was die Jugend daran hindert, sich stärker in die Politik und die Zivilgesellschaft einzubringen. Bald schon verlagerte sich die Diskussion vom Podium ins Publikum und ältere sowie jüngere Teilnehmer diskutierten angeregt über Jugendbeteiligung, die „Null-Bock-Generation“ und fehlende Offenheit der im System etablierten Erwachsenen. Auch die Bildungspolitik und „PISA-Misere“ wurde als Thema aufgegriffen. Wen wundert es da, dass Referenten, Moderater und Teilnehmer kein Ende finden konnten und wollten und auch noch zwei Stunden nach dem vorgesehen Ende heftig „stritten“. Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer, die in Tutzing einen Diskussionsrekord aufstellten.
Die Teilnehmerschar versammelte sich bereits um 9 Uhr wieder, um den englischsprachigen Vortrag von dem aus den USA extra eingeflogenen Dr. Clark Wolf (University of Georgia) zu hören.
Als Philosoph sprach er über „Intergenerational Justice in the internatiÂonale Debate“ und erhielt großen Beifall. Anschließend hatten die Teilnehmer Gelegenheit, Workshops zu den Themen Bildungs-, Kultur- und Verkehrspolitik, Ökologie und Global Governance zu besuchen. Samstag Nachmittag war die feierliche Überreichung des ersten Generationengerechtigkeits-Preises. Die Fragestellung lautete dieses Jahr: „Wie kann man Genrationengerechtigkeit stärker im Grundgesetz verankern?“
Es gab zwei erste Plätze, die beide an zwei junge Wissenschaftlerinnen gingen: Anemon Boelling (26 Jahre, Studentin der Uni München) und Doris Armbruster (Uni Leipzig). Der dritte Platz ging an Dr. Johannes Rux (35, Uni Tübingen). Die Bundesjustiziministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, unter deren Schirmherrschaft der Preis steht, wurde von Ministerialdirektor Dr. Lutz Gusseck vertreten, der die Urkunden überreichte. Danach stellten die Preisträger die Essenzen ihrer Arbeit vor.
Beim letzten Programmpunkt – einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wie kann man GeneraÂtionengerechtigkeit stärker in die Politik verankern?“ – konnten sich die beiden ersten Preisträgerinnen als wirklich kompetente Sachverständige neben den geladenen Politikern behaupten. Herr Woestmeyer vertrat hierbei die FDP, Franz Obermeier die CSU und Jerzy Montag die Grünen. Moderiert wurde die Diskussion von Herrn Prof Dr. Dr. Radermacher. Als positiv anzumerken ist, dass es die meiste Zeit über so schien, als ob sich die Politiker nicht nur für den Ausgang der Wahlen, sondern wirklich für das Thema interessierten. Auch wenn die parteienübergreifende Meinung war, dass Generationengerechtigkeit genug verankert sei und von möglichen Grundgesetzänderungen eher abzuraten sei. Doch diesem wenig überraschenden Standpunkt setzte sich nicht zuletzt Anemon Bölling, die einen Generationengerechtigkeits-Rat im Grundgesetz vorgeschlagen hatte, auf dem Podium gute Argumente entgegen. Nach diesem letzten Programmpunkt blieben die meisten Teilnehmer und Referenten noch bis zum nächsten Tag, genossen die herrliche Schlossatmosphäre, so manches Bier und interesÂsantes Gespräch.
Wir bedanken uns bei der Haniel-Stiftung, der Zeit-Stiftung und der Stiftung Mitarbeit für die finanzielle Unterstützung.
2000: Vierter Jugendkongress: "Our Common Future – Realising Sustainability"
Das Projekt „Our Common Future – Realising Sustainability“ wurde mehr als zwei Jahre von der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG), Rotaract, AIESEC, den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF), AEGEE und der Jugendinitiative des Club of Rome geplant. Das Konzept war so überzeugend, dass die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Heinrich-Böll-Stiftung, Robert-Bosch-Stiftung, die Schweisfurth-Stiftung, die Stiftung Mitarbeit und weitere Stiftungen und Firmen die Finanzierung von über 200.000 Euro trugen.Das Projekt bestand aus drei Phasen – der Internet Universität, dem Europäischen Jugendkongress im Rahmen der EXPO in Hannover und der Sternfahrt der Jugend. Die Internet Universität, die den ganzen Juni 2000 über geöffnet war, bedeutete ein virtuelles Treffen der meisten Teilnehmer und war Plattform für erste Diskussionen, die für den Kongress wichtige inhaltliche Eckpunkte vorgaben. Der Kongress war gleichzeitig Erster Europäischer Jugendkongress und erste „Rally der Jugend“. Auf dem Europäischen Jugendkongress in Hannover vom 6. bis 12. August 2000 wurde von rund 330 Jugendlichen aus ganz Europa zusammen mit namhaften Experten eine Resolution formuliert, die die Staats- und Regierungschefs Europas auffordert, eine Gesellschaft zu verwirklichen, die nicht mehr auf Kosten ihrer Kinder lebt. Im Anschluss an den Kongress wurde die Resolution von den Teilnehmern per Fahrrad der polnischen und deutschen Regierung – stellvertretend für Ost- und Westeuropa – überbracht. Die Idee der Nachhaltigkeit wurde auf dem „Erdgipfel“ 1992 in Rio de Janeiro von den 180 Staatsregierungen als Leitbild für das nächste Jahrhundert akzeptiert (Agenda 21).
Der Anlass für das Projekt „Our Common Future“ war gegeben, als bis heute noch keine Regierung das von ihr selbst anerkannte Ziel auch umgesetzt hat. Europa ist noch nicht zu einem nachhaltigen Kontinent geworden.Die jungen Teilnehmer wurden mit Hilfe eines Fragebogens ausgewählt, der ihren Bildungsstand, ihre Sprachkenntnisse und ihre interkulturelle Kompetenz abfragt. Neben dem Ziel, das Leitbild der Nachhaltigkeit zu verbreiten, trug das Projekt dazu bei, das Zusammenwachsen Europas zu fördern und künftige Entscheidungsträger in ganz Europa politisch zu bilden.Die mit dem Kongress verbundene Hoffnung, durch den Appell der Jugend Europas einen europaweiten Meinungsumschwung bei den politisch Verantwortlichen herbeizuführen, wurde zumindest teilweise erreicht. Durch ein großes Presseecho konnte die öffentliche Meinung in Europa ein Stück weit für „nachhaltige Politik“ sensibilisiert werden.
Als Mitwirkende oder Gastredner kamen unter anderem: Herta Däubler-Gmelin (Bundesjustizministerin), Hans-Olaf Henkel (Präsident des BDI), Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Präsident des Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie), Amery B. Lovins („Factor 4“), Uwe Möller (Vorsitzender des Club of Rome, Deutschland), Susan Davis (WEDO, USA) und Carl Haub (Population Reference Bureau, USA). Die Arbeitssprache war Englisch. Darüber hinaus konnten 80 Teilnehmer bei einem Planspiel selbst erfahren, wie im heutigen Europa politische Entscheidungen für ökologische Nachhaltigkeit getroffen werden (könnten). Um die Verbreitung der Resolution (Titel: „The Future is ours“) des Kongresses sicherzustellen, fuhren 8 Teilnehmer mit dem Fahrrad von Hannover nach Berlin und dann weiter nach Warschau. In den beiden Hauptstädten trafen sie Vertreter der Regierung (für Deutschland: Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin) und diskutierten mit ihnen über die Resolution bzw. über das Thema der Nachhaltigkeit. Die Rally wurde von den Jugendlichen bei einem Feedback äußerst positiv bewertet.